Eine Reise in die USA ist der Traum vieler Menschen. Um die Einreisebestimmungen ranken sich jedoch viele Mythen. Einige glauben, die Einreise sei aufgrund der hohen Sicherheitsbestimmungen schwierig. Dass dem nicht so ist, zeigt dieser Artikel.
Was darf man bei einer USA-Reise mit ins Handgepäck nehmen?
Im Grunde gelten für die USA kaum andere Bestimmungen für das Handgepäck als für viele andere Länder auch. Ins Handgepäck USA dürfen demnach alle Gegenstände, die nicht als Waffe gebraucht werden können. Wann genau das der Fall ist, entscheidet letztendlich ein Mitarbeiter des Flughafen-Sicherheitsdienstes. Im Einzelfall kann schon ein spitzer Schlüsselanhänger ausreichen, um bei der Kontrolle auf Unbehagen zu stoßen. Besondere Vorsicht gilt auch bei Sportgeräten. Skistöcke oder Skateboards werden von den Behörden als tendenziell waffen-tauglich erkannt und eventuell abgenommen. Das ist besonders ärgerlich, weil diese Gegenstände in der Regel viel Geld kosten. Ein zielsicherer Blick beim Packen kann solchen Ärger verhindern.
Normalerweise kommen jedoch alle Gegenstände des täglichen Bedarfs durch die Kontrolle durch. Eine besondere Regelung gilt beim Handgepäck für Flüssigkeiten – allerdings sind diese Regelungen mittlerweile auch an vielen europäischen Flughäfen Pflicht: Behälter, die mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit fassen können, dürfen nicht im Handgepäck mitgetragen werden. Hier sollte man also darauf achten, spezielle „Reiseportionen“ von Flüssigkeiten vorrätig zu haben. Das gilt nicht nur für Kosmetikprodukte wie beispielsweise Parfüm oder Zahncreme, sondern auch für Medikamente und Getränke.
Es ist zwar möglich, mehr als 100 Milliliter mit zu führen, allerdings müssen die Flüssigkeiten in unterschiedliche Behälter aufgeteilt sein und dürfen insgesamt nicht die Marke von einem Liter überschreiten.
Die 3-1-1-Regel und Flüssigkeiten
In den USA merkt man sich hierfür die sogenannte 3-1-1-Regel, in Deutschland könnte man sie 100-1-1 nennen. Das bedeutet: Nicht mehr als 3,4 flüssige Unzen (oder eben 100 Milliliter) in einem transparenten Flüssigkeitenbeutel mit einem maximalen Fassungsvermögen von einem Liter. Wer in seinen Flüssigkeitenbeutel mehrere kleinere Behälter mit jeweils unter 100 Millilitern verstauen kann, ist also auf der sicheren Seite. Wer beim Packen diese Bestimmung vergessen hat, ist aber noch nicht verloren. Zwar müssen die mitgeführten Flüssigkeiten dann hinter der Gepäckkontrolle bleiben, aber in den allermeisten Flughäfen kann man Produkte des täglichen Bedarfs in den richtigen Größen kaufen.
Menschen, die aus irgendeinem Grund lebenswichtige Flüssigkeiten bei sich tragen müssen, die die Grenze eventuell sprengen könnten (z.B. Diabetiker, die im Ausland nicht das richtige Präparat finden), sollten mit ihrem Arzt unbedingt vor Abreise eine Lösung diskutieren. Für bestimmte Produkte gelten Ausnahmeregelungen, mit denen auch das Mitführen von mehr als 100 Millilitern erlaubt ist. Ähnliches gilt beispielsweise auch für Babynahrung. Ärzte können darüber hinaus für bestimmte Flüssigkeiten ein Attest ausstellen, das dem Reisenden erlaubt, mehr als 100 Milliliter mitzunehmen.
Der Hintergrund für die recht rigorose Flüssigkeiten-Regel: Sprengstoff in flüssiger Form herzustellen ist leichter, als man denkt. Außerdem kann er extrem einfach in einem Kosmetik-Fläschchen getarnt werden. Mit der Grenze für Flüssigkeiten reduzieren die Airlines und Flughäfen enorm ihr Risiko für Terroranschläge und/oder Entführungen.
Was passiert, wenn ich eine Handgepäck-Bestimmung missachte?
Die US-amerikanischen Behörden sind bei Missachtung der Handgepäckbestimmungen relativ rigoros. Zwar wird in den allermeisten Fällen die Einreise nicht verwehrt, die mitgebrachten Produkte, die den Bestimmungen widersprechen, müssen allerdings da bleiben. Hier lohnt es sich nicht, mit dem US-amerikanischen Flughafenpersonal zu diskutieren. Damit handelt man sich schlimmstenfalls nur noch mehr Ärger ein oder verzögert erheblich seine Reise.
Es gibt allerdings keinen Grund zur Panik: Flughafenmitarbeiter sind es gewohnt, dass Reisende nicht immer den Überblick über alle aktuell geltenden Sicherheitsbestimmungen haben. Immerhin gibt es genug Menschen, die nur ein einziges Mal in ihrem Leben in die USA fliegen – oder überhaupt ein Flugzeug betreten. In solchen Fällen sind die Mitarbeiter in der Regel hilfsbereit und stellen sogar die nötigen Flüssigkeitenbeutel oder ähnliches kostenlos zur Verfügung. Wichtig ist nur, dass man ihren Anweisungen Folge leistet und sich nicht erdreistet, zu widersprechen.
Duty-Free und Tipps für die Rückreise
Übrigens: Den wenigsten Ärger hat man auf Reisen in die USA, wenn man im Handgepäck so wenig wie möglich transportiert und sich Artikel lieber im Duty-Free-Shop direkt auf dem Flughafen kauft. Das kann sich unter Umständen sogar richtig lohnen, denn einige Artikel sind in den USA deutlich günstiger als in Deutschland. Das trifft vor allem auf Markenbekleidung und Elektronikartikel zu. Aber auch die kleinen Packungen Zahncreme, Parfums oder ähnliches sind im Duty-Free-Shop nicht arg viel teurer als im heimischen Supermarkt. Wer sich den Stress mit dem Flüssigkeitenbeutel und der 100-Milliliter-Regel sparen will, nimmt also am besten gar nichts davon mit und kauft am Flughafen alles neu.
Gleiches gilt natürlich auch für die Rückreise: Auch wenn die Preise in den USA verlockend sein mögen – nicht alles kann problemlos wieder mit nach Hause genommen werden (zumindest nicht im Handgepäck). Wer seine wertvollen Schnäppchen also nicht direkt am Flughafen wieder verlieren möchte, sollte lieber nochmal einen zweiten Blick ins Handgepäck werfen, bevor er sich auf dem Weg zum Flieger macht.