Wasserfälle üben auf ihre Besucher eine geradezu magische Wirkung aus. Das gewaltige Rauschen und ohrenbetäubende Tosen, die sprühende Gischt, die nicht zu bändigende Kraft des Wassers machen uns stumm und zeigen uns, wie klein und unbedeutend der Mensch gegenüber den Naturgewalten ist. Wasserfälle haben aber oft auch etwas ganz Mystisches und Märchenhaftes, sind verwunschene und zauberhafte Orte, zu deren Entstehung es viele hübsche Sagen und Geschichten gibt.
Es gibt riesige Wasserfälle auf der Erde, der höchste ist fast einen Kilometer hoch und die breitesten haben Abbruchkanten von mehr als 5 Kilometern. Einige sind touristisch erschlossen, andere liegen in schwierig zugänglichen Bergregionen, im dichtesten Dschungel verborgen. Manche Wasserfälle stürzen im freien Fall zu Tal, andere bilden zahlreiche Stufen und Kaskaden. Hier einige der bekanntesten und vielleicht auch schönsten Wasserfälle der Welt (obwohl hier jeder Besucher seine ganz persönliche Meinung haben wird).
Die Ignuazu-Wasserfälle in Südamerika
An der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien liegen die Iguazu-Wasserfälle, die aus 20 großen und über 200 kleineren Wasserfällen bestehen, die durch kleinere Trockenstrecken von einander getrennt sind. In ihrer Gesamtheit sind die Iguazu-Fälle 2700 Meter breit und zwischen 83 und 60 Meter hoch. Wenn der sie speisende gleichnamige Fluss Hochwasser führt, stürzen 7000 Kubikmeter Wasser in der Sekunde in den Abgrund.
Besonders beeindruckend ist die Garganta del Diablo oder Teufelsschlucht, eine über 100 Meter breite u-förmige Schlucht, in der sich durch das zerstäubende und in der Sonne glitzernde Wasser immer wieder herrliche Regenbogen entstehen.
Die Victoria-Fälle in Afrika
Im Grenzgebiet zwischen Sambia und Simbabwe liegen die schönsten Wasserfälle Afrikas, die Victoria Falls, gebildet vom mächtigen Sambesi-Fluss. Die Eingeborenen nennen sie „Mosi-oa Tunys- donnernder Rauch“. Auf einer Breite von 1702 Metern stürzt er in eine quer zum Wasserlauf liegende, 110 Meter tiefe Schlucht und bildet einen riesigen Vorhang aus Wasser. Die Gischt steigt hier bis zu 500 Meter hoch und lässt in der eigentlich dürren Landschaft einen kleinen Regenwald wachsen.
Die Niagara-Fälle in Nordamerika
Sie sind die größten Wasserfälle im Nordteil Amerikas und liegen an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Die Niagara Falls bestehen aus den American Falls auf der US-Seite und den kanadischen Horseshoe Falls und sind bis 52 Meter hoch und über 1 Kilometer breit. Besonders eindrucksvoll sind die Niagarafälle im Winter, weil sich dann am Fuss der Fälle grotesk geformte Eisberge bilden.
Ganz toll ist auch eine Bootsfahrt mit der legendären „Maid of the Mist“, direkt an den Fällen entlang. Natürlich werden die Touristen bei dieser Fahrt ordentlich nass, aber es ist trotzdem ein einmaliges Erlebnis.
Der Gullfoss-Wasserfall auf Island
Der Fluss Hvita im Süden der Insel bildet den in zwei Stufen in eine etwa 2,5 Kilometer lange und 70 Meter tiefe Schlucht stürzenden „goldenen Wasserfall“. Besonders in der Abendsonne leuchtet das sonst milchig weiße Gletscherwasser golden auf.