In Südostasien lassen sich zahlreiche Nationalparks und Naturschutzgebiete entdecken, die eine faszinierende und vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beheimaten. Dichte Regenwälder, faszinierende Unterwasserwelten, türkisfarbenes Wasser und schroffe Kalksteinfelsen – die unberührte Naturwelt der Region lädt zum Erkunden ein! Wir stellen einige der Nationalparks vor, die man unbedingt in die Planung einer Rundreise in Asien einbeziehen sollte!
Nationalpark Khao Sok in Thailand
Unweit der beliebten Urlaubsorte Khao Lak und Phuket im Süden Thailands liegt an der Westküste des Landes der Khao Sok Nationalpark. Die 739 km² große Fläche des Schutzgebiets ist zu großen Teilen mit dichtem Regenwald bedeckt. Über 162 km² der Fläche nimmt allerdings der Chew Lan Lake ein. Er ist 1982 nach dem Bau des Ratchaprapha-Staudamms durch eine Aufstauung des Khlong Saeng Flusses entstanden und ist heute ein beliebtes Reiseziel.
Die dicht bewachsenen Kalksteinfelsen, die die Landschaft des Nationalparks prägen, lassen eine mystische Atmosphäre entstehen. Das Wahrzeichen von Khao Sok sind drei Felsen, die dicht aneinander aus dem Wasser des Chew Lan Lake ragen. Sie werden „Hin Sam Glur“ genannt, was so viel bedeutet wie „Drei-Brüder-Felsen“.
Das Schutzgebiet des Nationalparks beheimatet zahlreiche faszinierende Tier- und Pflanzenarten. Besonders beeindruckend ist die riesige Blüte der Rafflesia kerrii Meijer. Mit einem Durchmesser von bis zu 80 cm ist die Pflanze eine der größten Blumen der Welt. Zwischen Lianen, Kokospalmen und Bananenstauden teilen sich unter anderem bunt schimmernde Schmetterlinge und Libellen, asiatische Elefanten und Makaken, eine Affenart, die vorwiegend im asiatischen Raum beheimatet ist, den Lebensraum im Khao Sok Nationalpark. Selten trifft man hier auch auf Leoparden, Bären und Tiger, die sich im Dickicht des Regenwaldes verstecken.
Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru auf Java in Indonesien
Im Zentrum der Provinz Ost-Java in Indonesien befindet sich der Nationalpark Bromo Tengger Semeru. Inmitten der 800 km² großen vulkanischen Region erhebt sich der Gipfel des 3676 Meter hohen Strato-Vulkans Semeru aus den mystischen Nebelschwaden. Vier Seen und über 50 Flüsse durchbrechen die Landschaft und bilden einen Kontrast zum staubigen Terrain des kargen Tengger-Sandmeers. Eingerahmt wird die Szenerie von den Bergketten der umliegenden Vulkane. Aus den Tiefen des höhlenartigen Kraters des Bromo Vulkans steigt immer wieder Rauch in den Himmel auf.
Namensgebend für den indonesischen Nationalpark ist außerdem das im Schutzgebiet lebende Volk der Tengger. Die Tengger bilden im muslimisch geprägten Java eine ethnische Minderheit und pflegen eine eigene Kultur. Der Glaube des Volkes ist vor allem von animistischen Elementen geprägt und weist einen starken Ahnenkult auf. Man vermutet, dass sie Nachfahren des hindu-buddhistischen Großreichs Majapahit sind. Der rauchende Gipfel des Bromo ist ein heiliger Ort der Tengger. Hier wird den Ahnen gedacht wird und Opfer werden erbracht, die in Form von Blumen und Tieren in den Krater des aktiven Vulkans geworfen werden.
Alaungdaw Kathapa National Park in Myanmar
Der Alaungdaw Kathapa Nationalpark bedeckt etwa 1402 km² des Nordwestens von Myanmar und ist damit der größte und älteste Nationalpark des Landes. Laubmischwälder, immergrüner Wald und Kiefernwälder prägen die dicht bewachsene Landschaft der Region und bilden die größte intakte Waldfläche des Landes. Über 165 Baumarten und 39 bekannte Heilpflanzen sind hier verwurzelt. Besonders einmalig ist die vielfältige Tierwelt des Nationalparks. Leoparden streifen durch die Wälder und eine bedeutende Population asiatischer Elefanten hat hier eine Heimat gefunden. Geschützt werden unter anderem auch Hirsche, Malaiische Rieseneichhörnchen und Sonnenbären.
Der Alaungdaw Kathapa Nationalpark ist nicht nur die Heimat einer artenreichen Tierwelt, sondern als beliebtes Pilgerziel auch von großer kultureller Bedeutung. Jedes Jahr pilgern etwa 150.000 Buddhisten zur Grabstätte von Alaungdaw Kathapa. Die heiligen Überreste des buddhistischen Schülers werden in einer Höhle inmitten des Nationalparks verwahrt. Ein großer goldener Buddha liegt in der Stätte und wird von den Pilgern und den hier lebenden Mönchen jedes Jahr mit Goldflocken geschmückt.
Cát Bà in Vietnam
Im Norden von Vietnam befindet sich inmitten der Insel Cát Bà einer der schönsten Nationalparks Vietnams. Der Cát-Bà-Nationalpark ist das Herzstück des UNESCO-Biosphärenreservats Cat Ba Archipelago und liegt in der von UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten, paradiesischen Halong-Bucht – einem der wichtigsten Ziele einer Reise in Vietnam. Der Park wurde 1986 gegründet und umfasst etwa 280 km². Raue Kalksteinfelsen, tiefgrüner dichtgewachsener Regenwald, weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser prägen das Landschaftsbild der Region. Eine beliebte Route durch das Dickicht des Waldes ist der 18 Kilometer lange Wanderung von Cat Ba Town zum Fischerdorf Viet Hai an der Küste.
Der Nationalpark beheimatet mehr als 32 verschiedene Säugetierarten, darunter auch die äußerst seltenen Goldkopf-Languren, die als eine der am stärksten bedrohten Affenarten der Welt gelistet werden. Die Bewohner der Insel leben hauptsächlich von Fischfang und dem zunehmenden Tourismus in der Region.
Similan-Nationalpark in Thailand
Die Similan-Inseln liegen im Andamanensee, etwa 70 Kilometer vor der Küste der thailändischen Provinz Phang Nga. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 140 km² und besteht aus 11 kleinen Inseln. Besonders beeindruckend ist die artenreiche Unterwasserwelt des Archipels. Zahlreiche bunte Hart- und Weichkorallenriffe, kristallklares Wasser und weiße Traumstrände machen die Similan-Inseln zu einem paradiesischen Tauchgebiet. Beeindruckende Meerestiere haben hier eine Heimat gefunden.
Neben Mantarochen, Leopardenhaien und Riffhaien, beleben Schildkröten und verschiedenste bunte Fische die Unterwasserwelt des Similan-Nationalparks. Sogar Walhaie wurden bereits an der Küste gesichtet! Aber auch oberhalb der Wasseroberfläche gibt es Einiges zu entdecken. Über 118 Vogelarten leben in den grünen Wäldern der Region. Die Landfläche macht allerdings nur etwa 26km² des Schutzgebiets aus.
Taman Negara Nationalpark Malaysia
Auch der Taman Negara Nationalpark ist ein Park der Superlative. Mit einem geschätzten Alter von rund 130 Millionen Jahren ist er der älteste Regenwald der Erde. Auf einem Gebiet von über 4300 km² leben unzählige verschiedene Affenarten, bunte Vögel und schillernde Echsen. Auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Malaysia-Tiger und der Schabrackentapir sind hier beheimatet. Der Canopy Walk ist ein beliebtes Ausflugsziel im Taman Negara Nationalpark. Mit einer Länge von insgesamt 510 Metern und einer Höhe von bis zu 45 Metern ist es das längste Hängebrückensystem der Welt! Über den Baumwipfeln lässt sich von dort aus ein atemberaubender Blick über den grünen Nationalpark werfen.
Im Nationalpark werden Bootsfahrten angeboten, die den Sungai Tahan Fluss hinauf, an einem kleinen idyllischen Wasserfall enden. Während der 40-minütigen Fahrt passiert das Boot riesige am Ufer verwurzelte Bäume und den ein oder anderen bunten Vogel und kann die Stille des mystischen Regenwaldes genießen.