Schloss Versailles vor den Toren der französischen Hauptstadt ist eine der größten Schlossanlagen Europas und war einmal die Hauptresidenz mehrerer französischer Könige. Ursprünglich war es das Jagdschloss König Ludwig des XIII., der es zu Beginn des 17.Jahrhunderts erbauen ließ. Aber erst sein Nachfolger Ludwig XIV, der berühmt berüchtigte „Sonnenkönig“ ließ es nach 1660 zu einem Märchenschloss umbauen. Der Chronik nach arbeiteten hier ständig bis 36.000 Arbeiter und 6.000 Pferde und die Baukosten sollen die französische Krone jahrelang fast ruiniert haben.
Die Öffnungszeiten von Schloss und Park Versailles
Für Besucher geöffnet sind Schloss und Park Versailles jeweilsvon Dienstag bis Sonntag. Die Öffnungszeiten sind vom 1.April bis 31.Oktober von 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr und vom 1.November bis 31.März von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr. An den Feiertagen 1.Januar, 1.Mai und 25.Dezember bleibt das Schloss geschlossen. Der Park ist geöffnet.
Schloss Versailles – ein Monument der Macht und Größe der französischen Monarchie
Sicher ist Schloss Versailles beindruckend und großartig. Aber es ist auch ein Zeichen des Größenwahns des Sonnenkönigs. Die Gebäude nehmen einen halben Kilometer Länge ein. Schon die Schaufront des Schlosses ist 700 Meter lang. Es gibt insgesamt 1.252 beheizbare Räume und weitere 600 ohne Kamin. Die königliche Familie bewohnte über 150 Zimmer, die in verschwenderischen Luxus eingerichtet waren. In den übrigen Räumen war der Hofstaat untergebracht, gab es Kammern für Bedienstete, Küchen und Wirtschaftsräume.
Etwa 5000 Personen lebten damals im Palast, weitere 5.000 zum Hofe gehörende Beamte und Bedienstete wohnten in der nahe gelegenen Stadt. Heute sind nur noch rund 200 Räume erhalten, überwiegend die ehemaligen Prunkräume der Herrscherfamilie. Die absolute Berühmtheit des Schlosses ist der 75 Meter lange und 10 Meter breite Spiegelsaal mit seinen 17 Fenstern und den 17 riesigen Spiegeln, die den Garten spiegeln und den riesigen Raum noch viel größer wirken lassen.
Das gewaltige Gewölbe ist verschwenderisch mit Deckengemälden versehen, Hunderte von Leuchtern stehen oder hängen an den Wänden. Zu Zeiten des Sonnenkönigs standen kostbarste Möbel aus massiven Silber im Spiegelsaal. Sie existieren allerdings nicht mehr. Um den Pfälzischen Erbfolgekrieg finanzieren zu können, wurden sie 1689 verkauft und eingeschmolzen. Andere Einrichtungsgegenstände überstanden die Revolution nicht.
Neben Möbeln wurden auch kostbare Vasen, Leuchter, Bilder und Ziergegenstände zerstört oder gestohlen, allein an die 17.000 Stücke wurden öffentlich versteigert. Heute sind etliche Teile der ehemaligen Ausstattung wieder im Museum von Versailles zu sehen, in den zu besichtigenden Räumen befinden sich zum größten Teil Möbelstücke aus dem 19.Jahrhundert.
Die Gartenanlagen von Versailles – ein Juwel europäischer Gartenkultur
Der Schlosspark von Versailles ist insgesamt 715 Hektar groß und wird von von einem Wegenetz von 43 Kilometern Länge durchzogen. Er beherbergt mehrere kleine Lustschlösser, darunter das „Petit Trianon“, eine Orangerie und die Hameneau del la Reine, das „Dorf der Königin“. Dabei handelt es sich um ein kleines künstliches stilisiertes Dorf. Königin Marie-Antoinette bekam es 1774 von ihrem Mann als Spielzeug geschenkt.
Außerdem gibt es im Park Versailles 47 Teiche und künstliche Wasserflächen, 14 Brunnen und über 400 Statuen und steinerne Prunkvasen. Der Gartenbereich in Schlossnähe ist mit Blumen und kleineren Hecken in geometrischen Mustern bepflanzt, weiter weg liegen Rasenflächen und Wäldchen mit mehr als 75.000 Bäumen.Wer sich Schloss und Park Versailles gründlich ansehen möchte, muss sehr viel Zeit mitbringen.
Am Besten teilt man sich die Besichtigung auf und nimmt sich einmal das Schloss und einmal dem Park vor. Getrennte Eintrittskarten für das Schloss und die Ausstellungen sowie für den Park werden angeboten. Von Ende März bis Oktober findet an den Wochenenden im Park ein besonderes Spektakel statt, die Wasserspiele „Grandes Eaux Musicales“) Dabei werden die Brunnen und Wassernecken sehr wirkungsvoll zu Musik in Szene gesetzt.