Offiziell gilt die alte gälische Bezeichnung für die Hauptstadt der Republik Irland auch heute noch. Im modernen Dublin ist bedingt durch umfangreiche Umbaumaßnahmen nicht mehr viel von dem mittelalterlichen Charakter zu spüren. Doch trotzdem finden sich noch genug historische Gebäude, die eine Sightseeing-Tour lohnen.
Das historische Erbe
Ein finsteres Kapitel der Geschichte Irlands erzählt das geschichtsträchtige Zuchthaus Kilmainham Gaol. Führende Köpfe des irischen Unabhängigkeitskampfes waren hier inhaftiert und im Hof letztendlich hingerichtet. Aus dem 10. Jahrhundert stammt die trutzige Festung „Dublin Castle“. Von dem ursprünglichen Bau steht heute nur noch der mächtige Norman Tower. Die restlichen Gebäude, die heute noch stehen, stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Die massiven Mauern beinhalten prachtvolle Räume, die besichtigt werden können und einen intensiven Einblick in das frühere Leben geben. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde die berühmteste Kathedrale des katholischen Irlands erbaut und dem Nationalheiligen St. Patrick gewidmet. Die Legende erzählt, dass an dieser Stelle St. Patrick bereits im Jahr 450 Heiden bekehrt und getauft haben soll. Irlands berühmtester Dramatiker, Samuel Beckett, war Absolvent des Trinity College.
Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen des College, der 1835 erbaute Glockenturm. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der Berühmtheit seiner Schüler, sondern vor allem wegen der alten Bibliothek mit 200.000 Büchern und Irlands ältester Harfe, die hier aufbewahrt wird. Ein Alterssitz der Extraklasse stellt das „Royal Hospital“ dar. Im 17. Jahrhundert wurde es als Alterssitz für ehemalige Offiziere gebaut. Nachdem das älteste klassizistische Gebäude Irlands liebevoll restauriert worden ist, stehen die Räume im Nordflügel jetzt für besondere Veranstaltungen zur Verfügung.
Beeindruckend ist die „Great Hall“, der riesige Ball- und Empfangssaal. Gemeinsam mit angegliederten kleineren Räumen wird der Saal als Bankettraum genutzt und für Konzerte, Ausstellungen und Modeschauen. Daneben hat sich 1991 das Museum of Modern Art mit der größten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst Irlands etabliert. Erinnerungen an Waterloo werden am Wellington Monument im südöstlichen Teil des Phoenix Parks geweckt. Schon von weitem zeichnet sich das aus Stein gemauerte Denkmal vom Himmel ab.
Das moderne Dublin
Der nordwestliche Teil der Hauptstadt hat sich zu einem der beliebtesten Szeneviertel entwickelt. Smithfield Village wurde 1999 aufwendig restauriert und lockt nun Besucher aus allen Bevölkerungsschichten und Besucher aus aller Welt an mit seinem quirligen Wohn-, Geschäfts- und Kulturzentrum mit besonderer historischer Atmosphäre. Schicke Cafés, Bars, Restaurants und natürlich sehr gute Einkaufsmöglichkeiten machen den Reiz dieser Stadt in der Stadt aus.
Ein Muss ist der Besuch der Whiskeybrennerei Old Jameson Distillery aus dem Jahr 1780. Vom Smithfield Chimney Viewing Tower hat man einen fantastischen Blick über ganz Dublin. The Spire, die größte Nadel der Welt ist zum modernen Wahrzeichen von Dublin geworden. Mit 120 Metern ragt die spitze Metallkonstruktion in der Mitte der O’Connell Street empor.