Traumziele für Bergsteiger: Der Kilimandscharo

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Die meisten Menschen kennen den Kilimandscharo aus Filmen oder Dokumentationen. Mit seinen fast 6000 Metern über dem Meeresspiegel handelt es sich um den höchsten Berg Afrikas. Jährlich kommen Tausende Toursiten zum Kilimandscharo, um das beeindruckende Bergmassiv zu bewundern oder sogar den Aufstieg zu wagen. Die Tour ist anstrengend, für Anfänger aber durchaus zu bewältigen. Auch das macht den Reiz eines Trips dorthin aus.

Ist die Besteigung des Kilimandscharos für Unerfahrene geeignet?

Wer den Kilimandscharo besteigen möchte, sollte zumindest über rudimentäre Bergsteiger-Erfahrung verfügen. Zwar ist der Aufstieg technisch nicht sonderlich anspruchsvoll, die Höhenmeter können Unerfahrenen aber durchaus Probleme bereiten. Ab einigen Tausend Metern sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft beträchtlich. Das Atmen wird schwerer, das Herz pumpt schneller. Selbst kleinere Anstrengungen können sich schnell so anfühlen, als würde man einen Marathon laufen. Schlimmstenfalls kann die sogenannte Höhenkrankheit auftreten: Ein Komplex verschiedener Krankheitssymptome, die durch den Sauerstoffmangel hervortreten können. Eine Weiterreise ist dann kaum noch möglich.

Daher schaffen es laut offiziellen Angaben nur etwa die Hälfte aller Gipfelaspiranten, den Kilimandscharo tatsächlich zu besteigen. Und das, obwohl hier mittlerweile bis zu 25.000 Touristen jährlich ihr Glück versuchen. Wenn Unerfahrene den Aufstieg wagen wollten, sollten sie sich zumindest um eine professionelle Begleitung kümmern. Ein Bergsteig-Experte mit Sauerstoffflaschen und sonstigem Rüstzeug kann den Aufstieg deutlich vereinfachen und realen Gefahren vorbeugen. Geführte Touren auf den Kilimandscharo gibt es viele. Es gibt also keinen Grund, warum man den Aufstieg unbedingt allein wagen muss.

Bergsteigen als Hobby: Schönheit und Gefahr

Leider zeichnet sich in den vergangenen Jahren ein gefährlicher Trend beim Bergsteigen ab: Viele Menschen wollen einen Gipfel nur noch erklimmen, um sich selbst oder anderen etwas zu beweisen. Zu zweifelhafter Bekanntheit gelangte kürzlich ein Foto vom Mount Everest, dass tüchtige Touristen kurz vor dem 8000 Meter hohen Gipfel in einer gefährlich aussehenden Schlange stehend zeigte. Solche Aufstiege sind nur unter beträchtlichen Gefahren für die Begleiter möglich, die nicht selten Pfade einschlagen, Brücken bauen und Zugseile verlegen, damit die unerfahrenen Touristen sicher an ihr Ziel kommen.

Nicht nur ist das ein unausgeglichenes Machtverhältnis mit teils tödlichen Gefahren für die Assistierenden: Auch wissen viele Touristen die Schönheit eines Berges kaum noch zu schätzen. Sie wollen lediglich ein Foto von sich auf dem Gipfel, um den Freunden zu zeigen, dass sie es geschafft haben (obwohl es zu weiten Teilen kaum ihre eigene Leistung war). Das ist eine gefährliche Entwicklung bei der es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein wirklicher Unfall passiert.

Daher sollten solche hohen Aufstiege nur gewagt werden, wenn man sich zuvor wenigstens kurz mit dem Bergsteigen und seinen Gefahren beschäftigt hat. Das langsame Hocharbeiten von kleinen zu ganz großen Gipfeln kann außerdem eine wahnsinnig tolle Erfahrung sein, von der man länger zehrt als einem einzelnen Foto.