Rund um die Uhr im Netz unterwegs sein, hier mal schnell Nachrichten lesen, dort kurz Emails beantworten, auf sozialen Medien interagieren, ein Runde spielen – das Smartphone kommt nur noch selten zur Ruhe.
Klare Abgrenzung zwischen Urlaub und Erreichbarkeit
Wo es einst klare Linien zwischen Arbeitstag und Freizeit, Job und Zuhause gab, verschwinden diese immer mehr durch die Digitalisierung. Der Dauergebrauch von Handy und Tablet beeinträchtigt nach Expertenmeinung nicht nur den Alltag, indem die Konzentration auf eine einzige Sache immer schwerer fällt, sondern auch den Schlaf. Wo einst der Urlaub zum Abschalten und Wiederauftanken der Energiereserven genutzt wurde, ist auch er heute häufig nur eine Verlängerung des digitalen Dauerstresses.
Wer am Traumstrand ankommt, vor dem Eiffelturm oder dem Kolosseum steht und automatisch nach dem besten Blickwinkel fürs Instagram-Selfie sucht, erlebt seine Umwelt nicht mehr mit allen Sinnen und kann sogar für die spektakulärsten Naturschauspiele blind sein. Digitaler Detox, der Verzicht auf jegliche Ablenkung aus dem Internet, macht den Urlaub erholsamer. Sonnenuntergänge statt blauem Licht vom Bildschirm, Gespräche von Angesicht zu Angesicht statt Online-Chats, am Pool sitzen statt Pool-Fotos zu bewundern helfen beim Wiederentdecken der Wirklichkeit.
Urlaub ohne Handy: Abschalten ohne Stressfaktoren
Urlaub ohne Handy bedeutet eine neue Art von Freiheit. Statt ständig durch Nachrichten und Benachrichtigungen abgelenkt zu werden, ist das Gehirn frei für neue Eindrücke. Dazu gehört auch Rückbesinnnung. Körper und Seele in Einklang bringen ist eines der beliebtesten Ziele im Urlaub. Yoga-Retreats in aller Welt stehen daher seit Jahren hoch im Kurs. Allein im Jahr 2013 machten Yoga- und Wellnessreisen rund 14 Prozen des weltweiten Tourismus aus. Der Reiz ist nachzuvollziehen. Weil Yoga Entspannung, geistige Klarheit, Mobilität und bessere Gesundheit bringen soll, sind die Retreats meist inmitten der Natur angesiedelt.
In Österreich können Yogi auf der Alm, inmitten von schneebedeckten Gipfeln oder am klaren Bergsee ihren Sonnengruß und Krieger praktizieren. Schweißtreibender ist Yoga in Griechenland oder auf Bali. Aktiv sein und dabei von der digitalen Welt abzuschalten ist auch im Skandinavien-Urlaub populär. Wer in Norwegen am Fjord die Angelrute auswirft und darauf wartet, dass etwas anbeißt, hat zwar die Zeit, das Telefon herauszuholen, riskiert aber, genau den unwiederbringlichen Moment zu verpassen, auf den es hier ankommt. Zusätzlich bekommt man dadurch Zeit sich ganz auf die Natur einzulassen und den ein oder anderen Sonnenaufgang zu bewundern.
Beliebte Outdoor-Aktivitäten
Auch Fahrradurlaub steigt an Popularität. Wer in Deutschland, Österrreich und Italien rund um den Bodensee in die Pedale tritt oder im Münsterland die eigens auf Fahrräder angelegte 100 Schlösser Route erkundet, entschleunigt auf natürliche Art. Im Winter zählt Skilaufen mit anschließendem Besuch in der Sauna in den Alpen oder in Skandinavien zu den besten Arten, um physisch fit zu werden und dabei wieder zurück zur Natur zu finden. Sich auf eine Sache zu konzentrieren statt sich mit dem Handy in der Hand ständig abzulenken ist auch im Alltag eine gute Idee.
Selbst nach dem digitalen Detox im Urlaub empfehlen Experten Atempausen von der ständigen Vernetztheit. Sogar schon ein handyloser Spaziergang in der Mittagspause oder am Abend kann helfen, Zeit für sich selbst zu finden und für ein paar kostbare Minuten nur in der wirklichen Welt zu sein.